Samstag, 10. August 2013

Sommer in Gabelhofen


Was ist das bloß für ein Sommer heuer? Zuerst will er einfach nicht in die Gänge kommen und dann bricht er alle je da gewesenen Rekorde. Natürlich stöhnen viele unter der Hitze - vor allem den Landwirten macht die lange Dürreperiode sehr zu schaffen - aber einige von uns konnten den Sommer auch richtig genießen ...
 
... so wie die Paare, die sich in unserem Schlossgarten, unter dem mit Blumen geschmückten Pavillon, getraut haben ...

 
 
 
 
... oder die Gäste, die nachmittags einen Spaziergang durch den Naschgarten gemacht haben, die ersten reifen Früchte von den Sträuchern naschten und sich danach ein wenig auf dem schattigen Bankerl ausruhten.

 
 
 

 
 
Manch einer hat auch die duftenden Kräuter im Schlossgarten entdeckt, mit denen unsere Köche ihre Gerichte verfeinern ...

 

... andere ließen es sich auf der Schlossterrasse bei einem hausgemachten Eisbecher gut gehen ...
.. und ganz Fleißige machten Radtouren, zwischen den blühenden Feldern und durch die kühlen Wälder, entlang der Mur...
 
 
 





 

… aber alle waren sich einig: Ein Sommer im Schloss Gabelhofen lässt sich gut aushalten!
 
 

Samstag, 29. Juni 2013

Es war einmal ein Mädchen ...


Als Schlossgeist habe ich in den letzten Jahren viele Menschen kommen und gehen sehen, jeder hat seine eigene Geschichte hier erlebt und einige sind nie wieder gekommen, aber manche sind zurückgekehrt …

… sowie neulich, da sah ich ein vertrautes Gesicht im Schloss. Zuerst konnte ich es gar nicht richtig zuordnen, da es schon lange her sein musste, aber dann hab ich sie erkannt – die Dame, die nun in der Hotel-Lobby stand und Recherche in Sachen Familienforschung betrieb, ist das kleine Mädchen das früher einmal mit ihrer Familie hier im Schloss Gabelhofen gewohnt hat und ihre Geschichte möchte ich Ihnen heute erzählen ...


Wie Sie ja schon von mir erfahren haben, wurden ab dem Jahr 1939 im Schloss Wohnungen eingerichtet und nach und nach von Familien der Arbeiterklasse bezogen. Darunter befand sich auch die Familie dieses Mädchens.

Sie haben im Rittersaal gewohnt – der heute als Pfanngauersaal bekannt ist und in dem viele Trauungen, familiäre Feierlichkeiten und auch Seminare abgehalten werden. Das Mädchen zog 1940 mit ihren Eltern ein und schon bald bekamen sie zwei weitere Kinder, einen Jungen und noch ein Mädchen. Der Junge, mittlerweile  71 Jahre alt, erzählt heute noch immer voller Stolz, dass er im Schloss geboren wurde.

Damals war es hier bei Weitem noch nicht so glamourös, wie es heute ist – die Toiletten befanden sich im Innenhof und es gab in den einzelnen Wohnungen auch kein fließend Wasser. Die Familie verzog zwar 1942 nach Linz, das Mädchen aber kam regelmäßig wieder ins Schloss zurück – ihr Onkel lebte nämlich von 1953 bis 1963 hier und diesen besuchte sie so oft es ging in ihren Schulferien. Jedes Mal wenn sie kam, strahlte sie vor Freude – schon die Zugfahrt, mit der alten Dampflokomotive von Linz nach Judenburg und danach die Busfahrt zum Schloss - zur Haltestelle mit der riesigen Eiche - waren etwas ganz Besonderes für sie.


Dann verbrachte sie ihre Ferien damit, die Tauben ihres Onkels zu füttern, die im Turm untergebracht waren; sie erntete im Burggraben, in dem sich der Gemüsegarten ihrer Tante befand, Bohnen und Erbsen, die sie dann gemeinsam verkochten. Aber am liebsten verbrachte sie ihre Zeit damit, sich Abenteuer auszudenken und davon zu träumen wie es wäre eine Prinzessin in diesem Schloss zu sein …
 
 

 
 

Samstag, 1. Juni 2013

Der geheime Garten ...


 
 
Pssst, liebe Schlossfreunde, ich verrate Ihnen ein Geheimnis - es gibt etwas Neues in Gabelhofen und es befindet sich hinter diesem alten Holztor. Es ist so zusagen "das Tor zum geheimen Garten" …

 
… wollen Sie wissen, was sich dahinter befindet? Es sind Burgwächter, stachelige Gesellen und Vitaminkönige. Kommen Sie, folgen Sie mir …

 … beschreiten wir gemeinsam den Pfad
 des Wohlbefindens …
















… er führt uns zu Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren bis hin zu Weintrauben …

 

… und dieser Naschgarten verführt Sie nicht nur mit seinen süßen Früchtchen, er lädt auch zum Verweilen ein…

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 … ein Ort zum Genießen und Entspannen. Aber psssst, das bleibt unser GEHEIMNIS!

 
 
 
 
 

Sonntag, 21. April 2013

Die Kunst und das Schloss ...


Neulich fand in Gabelhofen wieder einmal ein Künstlersymposium statt – unter dem Titel „KUNST aufgeSCHLOSSen“ konnte man 10 Tage lang hochwertigen europäischen Künstlern tagtäglich dabei zusehen, wie sie Ihre Kunstwerke fabrizierten. Ich kann Ihnen mit Worten gar nicht beschreiben, wie viel Kreativität in diesen Tagen in der Luft lag! Man spürte Sie in jedem Winkel des Schlosses.

Die Verbindung zwischen der Kunst und dem Schloss kommt auch nicht von irgendwoher. Das letzte Mal habe ich Ihnen ja bereits erzählt, wie es sich zugetan hat, dass aus dem Renaissance Wasserschloss ein Hotel wurde. Meine Geschichte war aber noch nicht ganz zu Ende erzählt – eigentlich müsste dies auch der Eigentümer des Schlosses selbst tun – denn, neulich, am Abend der Vernissage - als das Künstlersymposium endete, hat er es getan. Ich habe diese Geschichte schon mehrmals gehört – aber niemand erzählt sie mit so viel Liebe und Hingabe wie der Schlossherr selbst ...

 

Er hat schon immer eine große Nähe und Bewunderung für dieses Schloss empfunden – hat es beobachtet und war immer wieder dort um es sich anzusehen – und eines Tages stand das Schloss zum Verkauf. Heruntergewirtschaftet und verlassen, einsam und lieblos, die Burgmauern müde und träge … Wer würde es schon haben wollen? Um einen lausigen Euro konnte man es plötzlich erwerben. Unser Schlossherr machte sich sofort auf den Weg um sich seinen Traum zu erfüllen: aus dem Schloss ein Hotel zu machen. Doch, wie es leider all zu oft im Leben vorkommt, war das Kleingedruckte eine neuerliche Hürde – die Kanalanschlussgebühr würde 3,5 Mio. Euro kosten. Nun machte er sich wieder von dannen, verärgert wegen der Finte, aber immer noch voller Hoffnung, dass er eines Tages das Schloss sein Eigen nennen durfte.

 

In der Zwischenzeit marschierte eine Hotelkette herein, schluckte die hohen Gebühren für den Kanalanschluss und legte mit den Umbauarbeiten los. Binnen kürzester Zeit war ein Hotel entstanden. Ich will Ihnen die Details ersparen, aber nicht lange haben sie ausgehalten – die Kosten für den Umbau, die Erhaltung … es war einfach zu viel und nicht tragbar. Im Jahr 2000 stand nun das insolvente Hotel wieder zum Verkauf frei.

Nun war es für unseren Schlossherrn ein Leichtes, sich endlich seinen Wunsch zu erfüllen. Er gründete die H.M.Z. Stiftung und nahm das Schloss unter seine Fittiche. Liebevoll bis ins letzte Detail hat er es kunstvoll und elegant gestaltet, eine Symbiose aus alt & neu erschaffen, ohne dabei auch nur ein bisschen kitschig zu wirken. Alle Ansprüche an ein 4 Stern Hotel wurden erfüllt.

… und wenn man heute über die Schlossbrücke geht spürt man es sofort – hier ist nichts kühl und oberflächlich, hier herrscht Traditionsverbundenheit und Herzlichkeit, hier schaltet man ab und lässt den Alltag ganz leicht und gerne auf der anderen Seite der Burgmauern …
 
 

 

Sonntag, 31. März 2013

Die Geschichte


 


 

Als Schlossgeist hab ich schon viel erlebt, das können Sie mir glauben und deshalb möchte ich Ihnen gerne ein paar meiner Geschichten erzählen. 
Oft hab ich die Menschen schon sagen hören „ … wenn diese Mauern bloß sprechen könnten – die hätten einiges zu berichten … „ Naja, die Mauern können es nicht, aber ich lasse Sie gerne an dem Geschehen hinter den Schlossmauern teilhaben.

Seit 1443 bewohne ich nun dieses Schloss, damals trug es noch den Namen  Hof  Riegersdorf  unter der Herrschaft Liechtenstein bei Judenburg. Bei weitem hatte ich es zu dieser Zeit nicht annähernd so gemütlich und edel wie ich es heute im 4-Sterne Hotel  habe, aber so hat jede Zeit schließlich ihre Vor- und Nachteile.

Die Herrschaft des Renaissance-Wasserschlosses ging durch sehr viele Hände - Ende des 15. Jahrhunderts ging der Lehensbesitz an die Ritterfamilie Pfanngauer über, welche erst begann das Schloss  zum Wasserschloss auszubauen. Der Umbau wurde aber erst um 1536 herum fertig gestellt – das Aussterben der Pfanngauer Dynastie und die Wiederübernahme durch die Liechtensteiner, die das Lehen an die Prankherren vergab, verzögerte die Fertigstellung. Heute wäre das alles kein Problem mehr, mit dem Bagger ein Loch geschaufelt ist schnell, aber der Aufwand den man damals betreiben musste war enorm.

Ihnen haben wir unseren Burggraben zu verdanken, der jedoch bis heute ohne Wasser geblieben ist – wahrlich, dass müssen Sie sich erst einmal vorstellen – das Wasser wäre wieder zurück in die Pöls geronnen! Aber gut, die Feinde ließen sich trotz alledem fernhalten, denn von weitem konnte niemand sehen, ob der Wassergraben geflutet war oder nicht.

1596 kamen die Freiherrn Gabelkovner und kauften das prachtvolle Schloss – den Besitz wechselten Sie regelmäßig untereinander. Erst 1753, als Johann Philipp Anton von Gabelkoven verstarb, vermachte er das Gut seiner ältesten Tochter Maria Antonia, die mit Carl Josef, Freiherr von Valvasor verheiratet war und dieser verkaufte das Schloss nach ihrem Tod an Mathias Jakob Eberl. Seine Mutter und er wollten es aber auch gleich schon wieder  loswerden – haben sich hier nie richtig wohlgefühlt – und fanden 1811 erst wieder einen Käufer.

Bis das Gut Riegersdorf 1827  in die Hände von Fürst Johann von Liechtenstein fiel, hatte auch ich keine gute Zeit. Es war ein ständiges Kommen und Gehen von Adeligen und ich musste mit ansehen, wie leidenschaftslos die Herrschaft geführt wurde. Sie glauben gar nicht wie dankbar ich war als sich  nach all den Jahren Fürst Johann von Liechtenstein mit seiner Familie hier ansiedelte, da war plötzlich wieder richtig Leben im Schloss.

Erst 1908 verkaufte Prinz Friedrich von und zu Liechtenstein das Gut an die Stahlwerke Styria in Wasendorf und ließ seine Arbeiter hier wohnen. Mir blutete das Herz! Dieses wunderbare Schloss verfiel mehr und mehr. 1933 war dann ein freiwilliger Arbeiterdienst hier untergebracht und ab 1939 wurden wieder Arbeiterwohnungen eingerichtet.

… und dann kam eines Tages die Hotelkette „Meta Hotels“ auf die Idee aus dem Schloss ein Hotel zu zaubern und prompt  eröffnete das Hotel Schloss Gabelhofen nach 15-monatiger Bauzeit im Jahr 1994.  Ab da ging es aufwärts -  auch für mich – aber davon erzähle ich Ihnen beim nächsten Mal …


gabelhofen.at