
Neulich fand in Gabelhofen wieder einmal ein Künstlersymposium statt –
unter dem Titel „KUNST aufgeSCHLOSSen“ konnte man 10 Tage lang hochwertigen
europäischen Künstlern tagtäglich dabei zusehen, wie sie Ihre Kunstwerke
fabrizierten. Ich kann Ihnen mit Worten gar nicht beschreiben, wie viel
Kreativität in diesen Tagen in der Luft lag! Man spürte Sie in jedem Winkel des
Schlosses.
Die Verbindung zwischen der Kunst und dem Schloss kommt auch nicht von
irgendwoher. Das letzte Mal habe ich Ihnen ja bereits erzählt, wie es sich
zugetan hat, dass aus dem Renaissance Wasserschloss ein Hotel wurde. Meine
Geschichte war aber noch nicht ganz zu Ende erzählt – eigentlich müsste dies auch
der Eigentümer des Schlosses selbst tun – denn, neulich, am Abend der Vernissage
- als das Künstlersymposium endete, hat er es getan. Ich habe diese Geschichte
schon mehrmals gehört – aber niemand erzählt sie mit so viel Liebe und Hingabe
wie der Schlossherr selbst ...
Er hat schon immer eine große Nähe und Bewunderung für dieses Schloss
empfunden – hat es beobachtet und war immer wieder dort um es sich anzusehen –
und eines Tages stand das Schloss zum Verkauf. Heruntergewirtschaftet und
verlassen, einsam und lieblos, die Burgmauern müde und träge … Wer würde es
schon haben wollen? Um einen lausigen Euro konnte man es plötzlich erwerben.
Unser Schlossherr machte sich sofort auf den Weg um sich seinen Traum zu
erfüllen: aus dem Schloss ein Hotel zu machen. Doch, wie es leider all zu oft
im Leben vorkommt, war das Kleingedruckte eine neuerliche Hürde – die
Kanalanschlussgebühr würde 3,5 Mio. Euro kosten. Nun machte er sich wieder von
dannen, verärgert wegen der Finte, aber immer noch voller Hoffnung, dass er
eines Tages das Schloss sein Eigen nennen durfte.
In der Zwischenzeit marschierte eine Hotelkette herein, schluckte die
hohen Gebühren für den Kanalanschluss und legte mit den Umbauarbeiten los.
Binnen kürzester Zeit war ein Hotel entstanden. Ich will Ihnen die Details
ersparen, aber nicht lange haben sie ausgehalten – die Kosten für den Umbau,
die Erhaltung … es war einfach zu viel und nicht tragbar. Im Jahr 2000 stand
nun das insolvente Hotel wieder zum Verkauf frei.
Nun war es für unseren
Schlossherrn ein Leichtes, sich endlich seinen Wunsch zu erfüllen. Er gründete
die H.M.Z. Stiftung und nahm das Schloss unter seine Fittiche. Liebevoll bis ins
letzte Detail hat er es kunstvoll und elegant gestaltet, eine Symbiose aus alt
& neu erschaffen, ohne dabei auch nur ein bisschen kitschig zu wirken. Alle
Ansprüche an ein 4 Stern Hotel wurden erfüllt.
… und wenn man heute über
die Schlossbrücke geht spürt man es sofort – hier ist nichts kühl und oberflächlich, hier herrscht
Traditionsverbundenheit und Herzlichkeit, hier schaltet man ab und lässt den
Alltag ganz leicht und gerne auf der anderen Seite der Burgmauern …