Sonntag, 21. April 2013

Die Kunst und das Schloss ...


Neulich fand in Gabelhofen wieder einmal ein Künstlersymposium statt – unter dem Titel „KUNST aufgeSCHLOSSen“ konnte man 10 Tage lang hochwertigen europäischen Künstlern tagtäglich dabei zusehen, wie sie Ihre Kunstwerke fabrizierten. Ich kann Ihnen mit Worten gar nicht beschreiben, wie viel Kreativität in diesen Tagen in der Luft lag! Man spürte Sie in jedem Winkel des Schlosses.

Die Verbindung zwischen der Kunst und dem Schloss kommt auch nicht von irgendwoher. Das letzte Mal habe ich Ihnen ja bereits erzählt, wie es sich zugetan hat, dass aus dem Renaissance Wasserschloss ein Hotel wurde. Meine Geschichte war aber noch nicht ganz zu Ende erzählt – eigentlich müsste dies auch der Eigentümer des Schlosses selbst tun – denn, neulich, am Abend der Vernissage - als das Künstlersymposium endete, hat er es getan. Ich habe diese Geschichte schon mehrmals gehört – aber niemand erzählt sie mit so viel Liebe und Hingabe wie der Schlossherr selbst ...

 

Er hat schon immer eine große Nähe und Bewunderung für dieses Schloss empfunden – hat es beobachtet und war immer wieder dort um es sich anzusehen – und eines Tages stand das Schloss zum Verkauf. Heruntergewirtschaftet und verlassen, einsam und lieblos, die Burgmauern müde und träge … Wer würde es schon haben wollen? Um einen lausigen Euro konnte man es plötzlich erwerben. Unser Schlossherr machte sich sofort auf den Weg um sich seinen Traum zu erfüllen: aus dem Schloss ein Hotel zu machen. Doch, wie es leider all zu oft im Leben vorkommt, war das Kleingedruckte eine neuerliche Hürde – die Kanalanschlussgebühr würde 3,5 Mio. Euro kosten. Nun machte er sich wieder von dannen, verärgert wegen der Finte, aber immer noch voller Hoffnung, dass er eines Tages das Schloss sein Eigen nennen durfte.

 

In der Zwischenzeit marschierte eine Hotelkette herein, schluckte die hohen Gebühren für den Kanalanschluss und legte mit den Umbauarbeiten los. Binnen kürzester Zeit war ein Hotel entstanden. Ich will Ihnen die Details ersparen, aber nicht lange haben sie ausgehalten – die Kosten für den Umbau, die Erhaltung … es war einfach zu viel und nicht tragbar. Im Jahr 2000 stand nun das insolvente Hotel wieder zum Verkauf frei.

Nun war es für unseren Schlossherrn ein Leichtes, sich endlich seinen Wunsch zu erfüllen. Er gründete die H.M.Z. Stiftung und nahm das Schloss unter seine Fittiche. Liebevoll bis ins letzte Detail hat er es kunstvoll und elegant gestaltet, eine Symbiose aus alt & neu erschaffen, ohne dabei auch nur ein bisschen kitschig zu wirken. Alle Ansprüche an ein 4 Stern Hotel wurden erfüllt.

… und wenn man heute über die Schlossbrücke geht spürt man es sofort – hier ist nichts kühl und oberflächlich, hier herrscht Traditionsverbundenheit und Herzlichkeit, hier schaltet man ab und lässt den Alltag ganz leicht und gerne auf der anderen Seite der Burgmauern …